Mittwoch, 11. Mai 2016

Warum Europa eine Republik werden muss!





Warum Europa eine Republik werden muss!
Eine politische Utopie
Broschiert von Ulrike Guérot (Autor)

Ulrike Guérot, geb. 1964, Politikwissenschaftlerin, Gründerin und Direktorin des European Democracy Labs an der European School of Governance, eusg, in Berlin und seit Frühjahr 2016 Professorin und Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems/Österreich.
Sie hat zwanzig Jahre in Thinktanks in Paris, Brüssel, London, Washington und Berlin zu Fragen der europäischen Integration und Europas in der Welt gearbeitet und kennt EU-Europa, seine Institutionen und Schwächen wie kein(e) zweite(r).



Es ist Zeit, Europa neu zu denken. Weg mit der Brüsseler Trilogie aus Rat, Kommission und Parlament! Die Nationalstaaten pervertieren die europäische Idee und spielen Europas Bürger gegeneinander aus.
Europa muss aber heißen:
- Alle europäischen Bürger haben gleiche politische Rechte.
- Vernetzt die europäischen Regionen!
- Schafft ein gemeinsames republikanisches Dach!
- Wählt einen europäischen Parlamentarismus, der dem Grundsatz der Gewaltenteilung genügt!
Dieser Text ist ein utopisches Experiment. Res publica bedeutet Gemeinwohl - daran fehlt es in der EU heute am meisten. Die Idee der Republik ist von Aristoteles bis Kant das normale Verfassungsprinzip für politische Gemeinwesen. Wenden wir es doch einmal auf Europa an. Bauen wir Europa neu, damit sich die Geschichte der Nationalismen nicht wiederholt. Damit Europa in der Welt von morgen nicht untergeht, sondern zur Avantgarde auf dem Weg in eine Weltbürgerunion wird.


Wie der Titel vermuten lässt geht es um die Zukunft unseres Kontinents und zwar als Republik. Die Notwendigkeit eines solchen utopischen Denkansatzes verdeutlicht die Autorin in den ersten Kapiteln des Buches, in denen sie hart mit dem heutigen Europa der EU ins Gericht geht. Sie spricht von einem „entfesselten Markt“, dem großen Demokratiedefizit, Reformunfähigkeit, nationalem Egoismus und Rechtspopulismus.

All diese Probleme entlarvt sie als Charakteristika eines gescheiterten Systems. Ein System, das auf Nationalstaatlichkeit beruht und deshalb das ursprüngliche Versprechen der europäischen Integration, nämlich die Überwindung der Nationalstaaten, bis heute nicht einlösen konnte.


In der Folge entfaltet das Buch seine bezaubernde Schönheit durch die durchdachte und eloquente Darlegung der Möglichkeit eines neuen Weges für Europa, einer Wiederentdeckung der „politischen Ästhetik“ und einer nachnationalen Zukunft für Europa und die Welt. Dabei ist die Autorin so überzeugend in ihrer Argumentation und so klar in ihren Schussfolgerungen, dass man als Leser bisweilen vergisst wie anders unsere Realität momentan aussieht.
Detailliert schildert sie die territoriale, wirtschaftliche und politische Neuordnung, die von Nöten wären um die Republik Realität werden zu lassen. In dieser Republik wären alle Bürger politisch gleich, also gleich vor dem Wahl- und Steuerrecht sowie in ihren sozialen Recht. Diese Utopie wird mit einer Leidenschaft beschrieben, die es dem Leser schwermacht, sich nicht in die Idee zu verlieben.


Der erlebte Kontrast zwischen dem was ist (die zahlreichen Krisen und Systemfehler der EU) und dem was sein könnte (die Republik), ist es was dieses Buch so wertvoll macht und auch lange nach der Lektüre noch zum Nachdenken und diskutieren anregt. Einziges wirkliches Manko sind einige Lücken in der Ausgestaltung der zukünftigen Republik. Aber auch über diese lohnt es sich nachzudenken.

Sprachlich anspruchsvoll, aber verständlich, ist „Warum Europa eine Republik werden muss“ ein Muss für jeden politisch Interessierten !!!Von Amazon Kunde am 27. April 2016

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